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Wissenschaftler entwickeln einen Budgetansatz für Kunststoffemissionen

Oberhausen — Ungeregelt entsorgte Kunststoffemissionen und Mikroplastik sind ein wachsendes Problem unserer heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft. 300 Millionen Tonnen an Kunststoffen werden weltweit pro Jahr verbreitet. Ein Teil landet in der Umwelt. Doch welche Menge an Kunststoff ist für die Umwelt gerade noch akzeptabel? Das versucht eine Forschergruppe jetzt herauszufinden.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Entwicklung von Budgetansatz und LCA-Wirkungsabschätzungsmethodik für die Governance von Plastik in der Umwelt“ (PlastikBudget) will dazu bis 2020 ein wissenschaftlich begründetes Pro-Kopf-Budget vorschlagen und damit eine anschauliche Grundlage für künftige politische Entscheidungen erarbeiten. Die Projektpartner des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen werden dazu wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Quellen, Mengen und Wirkungen von Kunststoffen in der Umwelt aufarbeiten und die Interessen relevanter Akteure zusammenführen.

Folgen für die Umwelt

Mit einer von Fraunhofer UMSICHT zu erarbeitenden Wirkungsabschätzungsmethodik soll bilanzierbar werden, welche Folgen die freigesetzten Kunststoffmengen für die Umwelt haben. Auf diese Weise sollen die durch Produkte und Technologien verursachten Kunststoffemissionen im Rahmen von Lebenszyklusbetrachtungen bewertbar und vergleichbar werden.

Wichtig für die Umsetzung solcher Maßnahmen ist auch eine Kenntnis der heutigen gesellschaftlich etablierten Erzählungen zu Kunststoff und Kunststoffabfällen, die unseren Umgang mit dem Werkstoff prägen, eine Basis für ausgewogene politische Entscheidungen darstellen und Bürgerinnen und Bürger sowie wirtschaftliche Akteure für die Problematik sensibilisieren. Wie solche Erzählungen aussehen, ob sie sich im Realitätscheck bewähren und wie sie in eine wünschenswerte Zukunft fortgeschrieben werden können, sind wichtige Leitfragen, denen sich das Kulturwissenschaftliche Institut Essen im Rahmen des Projekts stellt.

Teilprojekt von FONA3

Das Vorhaben ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt“ (PidU) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), in dem 18 Verbundprojekte mit rund 100 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Kommunen und Praxis grundlegende Fragen zur Produktion, Anwendung und Entsorgung von Kunststoffen klären wollen. Der Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken, Lösungsansätze“ ist Teil der Leitinitiative Green Economy des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).

Quelle: Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

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